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Willi Breuers *30.05.189916.02.1962

Willi Breuers wird am 30.Mai 1899 als achtes von zwölf Kindern der Eheleute Ernst Breuers und Huberta Brungsberg in Rheindahlen, Wickrather Straße, heute: Am Wickrather Tor, 15 geboren. Nach der Schulpflicht wird er Kfz-Schlosser in einem Rheindahlener Betrieb. Während des Ersten Weltkrieges fährt er als Maschinengast (Matrose) bei der Kriegsmarine zur See; ab 1926 ist er Kfz-Schlosser bei der Polizei M.Gladbach. Weil er für die technische Wartung der hiesigen Polizeifahrzeuge verantwortlich ist, wird er während des Zweiten Weltkrieges nicht eingezogen sondern als unabkömmlich (uk) erklärt. Nach dem Krieg ist W. Breuers lange Zeit im Sattlereibetrieb seines Bruders in Rheindahlen beschäftigt, bis er wieder als Kfz-Schlosser, diesmal bei der REME, dem Reparaturwerk der Britischen Rheinarmee, arbeitet. Willi Breuers ist seit Oktober 1934 mit Käthe Riberi kinderlos verheiratet. Wie er zu seinem Hobby, der Heimatforschung, kommt, ist leider nicht bekannt. Aus seinen Aufzeichnungen jedoch geht hervor, daß er sich schon als Junge, während der Bauarbeiten in und um die St. Helena Pfarrkirche in den Jahren 1910 bis 1913 sehr für dabei zutage tretende Zeugnisse vergangener Zeiten interessiert. Er belässt es jedoch nicht bei den Zufallsbegegnungen, sondern beginnt systematisch zu forschen - und aufzuschreiben, so dass er 1952 Robert Jeuckens bei seiner Arbeit über "Rheindahlen, Stadt und Pfarre" sehr behilflich sein kann, wofür Jeuckens sich in seinem Vorwort bedankt. Vor allem in Alex Wilms hat Breuers einen Gleichgesinnten, mit dem er vielfach korrespondiert, gelegentlich sich auch trifft, um sich von ihm anregen oder bestätigen zu lassen, aber auch, um dem Älteren, dem Geistlichen, einen Hinweis für dessen Forschungen zu geben. Nur eine einzige seiner vielen Arbeiten wird zu seiner Lebzeit gedruckt, und zwar ein Beitrag zur 600 Jahrfeier der Stadt Rheindahlen mit dem Titel: "Ein alter Wegweiser und was er uns zu berichten weiß.'" Als engagiertes Mitglied des Heimat und Geschichtsvereins Mönchengladbach leitete W. Breuers die Sektion Rheindahlen. Auf dessen Betreiben und mit Unterstützung des Bezirksausschusses Rheindahlen (Bezirksvertretung) erhält W. Breuers am 27.10.1954 die Ehrennadel der Stadt Gladbach „für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Heimatkunde“, wie es in der Begleiturkunde heißt. Vergeblich konfrontiert W. Breuers in den fünfziger Jahren Oberpfarrer und Kirchenvorstand, als diese nach ihren eigenen Aussagen „die Kirche entrümpeln“ und Kanzel, Chorgestühl und Bilder aus der Kirche entfernen, worauf diese für immer verschwinden. Vergeblich kämpft er gegen den Abriss der Häuser am Eingang der Beecker Straße, Ecke Am Mühlentor, die den Luftangriff im Februar 1945 überstanden hatten und nun einem weiten Kirchenvorplatz weichen sollten. Verbittert über seine eigene Ohnmacht und die Ignoranz derer, die das Sagen haben, hörte er Ende der fünfziger Jahre auf, sich mit der Rheindahlener Geschichte zu beschäftigen. Willi Breuers stirbt am 16.Februar 1962 nach längerer, schwerer Krankheit. Sein Nachlaß ist weitgehend erhalten in den Händen von G. Jansen, wo für wir alle sehr froh sein können, zumal ähnlich wie bei Alex Wilms manche Quellen, auf die Willi Breuers sich beruft, durch die Kriegswirren vernichtet wurden.

Text aus Rheindahlen ALMANACH 1995 überarbeitet