zurückHauptseite

 

Der Wasserturm in Rheindahlen

In Rheindahlen waren die Stadtverordneten keineswegs begeistert, als ihnen Bürgermeister Bornes im Mai 1913 den seit einem Jahrzehnt lebhaft diskutierten Plan zur Errichtung eines städtischen Wasserwerks begründete. Schließlich aber führte die Feststellung des Kreisarztes, dass von 16 Brunnen, die er in Rheindahlen untersucht habe, nur einer einwandfreies Wasser geliefert habe, dann doch zu dem Beschluss, das Wasserwerk zu bauen. Es wurde auf dem höchsten Punkt zwischen Rheindahlen und Hilderath errichtet und die Betriebseröffnung war am 25. Februar 1914. Die Anlage bestand bei ihrer Eröffnung aus einem Maschinenhaus, einem Schachtbrunnen mit 5,50 Metern lichter Weite und etwa 18 Metern Tiefe. Es wurden zwei Pumpen mit einer Leistung von 30m3/Stunde eingebaut. Der dicht nebenan stehende Wasserturm hat eine Höhe von 42 Metern, einen Durchmesser unten von 8 m, oben von 7,24 m und umfasst im eisernen Hochbehälter 150m3. Durch die Gebietsreform vom 18. Juli 1921 fiel das Werk mit 6,4 km Rohrnetz und 425 Anschlüssen an die Stadt Mönchengladbach. Der Wasserverbrauch, der anfänglich recht bescheiden war, stieg nach Schaffung neuer Haushaltsanschlüsse 1926 mit 52.092m3 auf die doppelte Größe wie zu Betriebsbeginn.
1927 wurden die Ortschaften Grotherath und Voosen an das Leitungsnetz angeschlossen. Da die Förderung 1934 infolge des Ausbaus der Ortsnetze in Genhülsen, Günhoven, Kothausen und Mennrath auf 119.000m3 gestiegen war, wurde ein neuer Brunnen niedergebracht und eine weitere Pumpe aufgestellt. 1942 war der Bau eines dritten Brunnens notwendig. 1960 und 1970 folgten die Brunnen IV und V, der alte Brunnen I wurde außer Betrieb genommen. 1968 entstanden ein neues Maschinenhaus und ein Tiefbehälter mit ca. 2.000m3 Fassungsvermögen. 1978 wurden die ca. 80 m tiefen Brunnen VI und VII erstellt. Im Wasserwerk Rheindahlen können jetzt 1,46 Millionen m3 Grundwasser pro Jahre gefördert werden. Der vom Dipl. Ingenieur Schimke aus Wickrath erbaute Turm wurde am 14.10.1986 in die Denkmalliste eingetragen. Er ist 1989 innen und im Jahr 2000 für 250.000 DM außen saniert worden.
                                                                                                    




Seit 1996 ist im Wasserturm Rheindahlen an der Mennrather Straße die Sammlung der steinzeitlichen Funde von Toni Mennen untergebracht.

Seit dem 29. Mai 1999 betreibt der Astronomische Arbeitskreis Mönchengladbach auf dem Gelände des Wasserturms eine Sternwarte. Außerdem befindet sich auf dem Wasserwerksgelände seit 1982 eine "Hydrologische Station" die zum einen den Bodenwasserhaushalt eines typischen Löß-Standortes misst und zum anderen auf einem freien Gelände die verschiedenen Messwerte einer Wetterstation erfasst und diese dann auch im Internet zur Verfügung stellt.

 

Wetterdaten findet man hier:

https://www.new.de/fileadmin/weather/index.htm

 

Weiter Informationen auf der Homepage der NEW unter:

www.niederrheinwasser.de/wasserwerke/rheindahlen/

 
 

Auszug aus Gemeindesitzung

Auszug aus dem Generalanzeiger über die Gemeindesitzung in Rheindahlen vom 05.Mai 1913 mit dem Beschluss, ein Wasserwerk zu bauen.

Die Betriebsgebäude am Wasserturm.         Soldaten bewachen den Wasserturm zu Beginn des ersten Weltkrieges.
Postkarte 1999....
.
            ......und kurz vor der Jahrtausendwende, so wie wir ihn heute kennen.  
Der Wasserturm zur Betriebseröffnung am 25. Februar 1914.... 





Wasserturm um 1955




Text: Auszugsweise aus 650 Jahre Rheindahlen, SL, September2004;

 Bilder teilweise bereit gestellt von Stefan Purrio;

 
zurückHauptseite