Engelbert Winzen

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Am 1. September 1829 erfolgte durch den Erzbischof die Ernennung des Nachfolgers Pfarrer Engelbert Winzen. Seine Heimat war Nievenheim bei Neuss, wo er am 03. Januar 1779 das Licht der Welt erblickt hatte. Seine Eltern waren Adam Winzen und Maria Anna Lichtenbergs. Am 22. April 1799 erhielt er in Köln die Tonsur. Es folgten drei heilige Weihen und zwar am 11. Juni zum Subdiakon und am 13. Juni auf Grund eines freien Einkommens von 60 Mark zum Diakon und schließlich am 8. Juni zum Priester. Er war der Pfarrkirche in Nievenheim zugewiesen. 1804 war er dort Rektor der Schule und mit der Aushilfe in der Seelsorge beauftragt. Er war bisher Landdechant des Dekanates Gladbach, aber nur Hilfspfarrer zu Neersen. Seine besonderen Verdienste lagen auf dem Gebiete des Schulunterrichts. Die Regierung hatte ihn deshalb zum Schulpfarrer für den Kreis Gladbach bestellt. Er blieb es auch als Oberpfarrer von Dahlen. Ihm wurden unter anderem die Kandidaten, die sich um eine vakante Lehrstelle bewarben, zur Prüfung überwiesen. Durch seinen Eifer und sein Geschick für den Unterricht hat er zu der Elementarschule viel beigetragen und als Dechant und Schulpfleger erfreute er sich ein hohen Ansehens. Leider ließ seine Gesundheit bald zu wünschen übrig. Am 2. November 1835 erkrankte er schwer und war erst am 19 Dezember ziemlich wieder hergestellt. Als Nachwehen der Krankheit blieben nach dem Urteil des Arztes für lange Zeit allgemeine Körperschwäche und mitunter Kopfschwindel. Da die Altäre, besonders der Hochaltar "sehr unsicher waren" und die schwachen Augen das lange Lesen nicht vertrugen, wurde ihm auf seine Bitte am 21. Dezember 1835 gestattet, in der Sakristei auf einem kleinen Tragealtar täglich die heilige Messe zu lesen oder das Formular von der Mutter Gottes oder für die Verstorbenen zu beten. Während seiner Amtszeit wurde der Kirchenraum erweitert, indem man die Nonnenkirche, die bisher unbenutzt dagelegen hatte, instand setzte. Zugleich wurde die ganze Kirche im Sommer verschönert und die Tür neben der Sakristei angelegt, um Ohnmächtige aus dem überfüllten Raum hinausschaffen zu können.
Am 28. September 1844 berichtete der Bürgermeister Dortans dem Generalvikar, dass dieser seit 14 Tagen bettlägerig krank. zu allen Amtsverrichtungen für jetzt unfähig sei und die Krankheit nach ärztlichem Urteil einige Zeit, im günstigsten Fall drei Monate, währen würde. Da zwei heilige Messen für die Pfarre nicht genügten, erhielt am 3. Oktober der erste Vikar Büschgens oder im Verhinderungsfalle Vikar Dähner die Erlaubnis an allen Sonn- und Feiertagen Messen zu lesen. Am 1. Mai 1847 erkrankte Winzen plötzlich wieder, am 15. des Monats wurde der Zustand ernst. Winzen verlor das Bewusstsein, er erholte sich aber wieder und starb erst am 30. Dezember 1850, nachdem ihm am 19. September 1849 ein dritter Kaplan als Hilfe bewilligt worden war.

Auszüge aus dem Buch "575 Jahre St. Helena Schützenbruderschaft Rheindahlen und Kirchspiel e.V., Spuren Rheindahlener Bruderschaften vom Spätmittelalter bis in die Moderne, 2008"