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                 Karl Josef Pauen

Karl Josef Pauen, der Nachfolger von Dr. Fink, stammte aus einer tiefreligiösen Lehrerfamilie in Krefeld-Fischeln. Er war hier am 17. Januar 1862 geboren worden und hatte die hl. Priesterweihe am 19. März 1888 in Köln erhalten. Seine erste Anstellung erhielt er am 6. April 1888, als Kaplan in Mülheim an der Ruhr. Pfarrer in Heiligenhaus war er bis 1907. Am 16. Februar wurde ihm die Pfarre Rheindahlen übertragen, wo er bis zum 7. September 1920 blieb. Dann ging er nach Waldenrath und arbeitete dort noch 22 Jahre bis zu seinem Tode am 8. September 1942. Als Oberpfarrer und zugleich seit 1925 auch als Dechant des Dekanates Gangelt war er zuletzt Ehrendechant. Pauen war der rechte Mann als Nachfolger von Dr. Fink. In der Vollkraft des Mannesalters, gesund, unternehmungslustig und ausgestattet mit den erforderlichen Anlagen und Erfahrungen war er wie geschaffen, das schwierige Werk des so notwendigen Kirchenbaues auszuführen. Gleich bei seiner Einführung gab er mit großen Worten der Versammlung das Versprechen: "Ich heiße Pauen und ich werde bauen", was eine jubelnde Begeisterung der Menge hervorrief. Und er hat tatsächlich das große Unterfangen zu Ende gebracht, allerdings wie er selbst nach endlich erfolgter Genehmigung seiner Pfarre aufatmend gestand, nach unendlichen Schwierigkeiten und Enttäuschungen. Pauen war ein ungewöhnlich eifriger Seelenhirt, aufgeschlossen für alle religiösen und sozialen Förderungen seiner Zeit. Unter ihm blühte das Vereinsleben erfreulich auf. 1916 zählte man in der Pfarre zwölf kirchliche Vereine, die nicht nur auf dem Papier standen, sondern von der Geistlichkeit gewissenhaft gepflegt wurden. Eine Anzahl hatte er neu gegründet. Aber auch die alten Bruderschaften und Vereinigungen erfuhren seine Sorge und Förderung. Er regte die Gründung einer Baugenossenschaft an, die lange Jahre segensreich wirkte und in allen Teilen der großen Pfarre ihren Mitgliedern gesunde und geräumige Wohnungen verschaffte. Auch die Errichtung der noch jetzt blühenden Spar- und Darlehnskasse ist seinem maßgeblichen Vorgehen zu verdanken. Um all seinen freiwillig übernommenen Pflichten gerecht zu werden, führte er mit Zustimmung der kirchlichen Oberen einen Hauptkaplan ein und fand ihn in der Person des späteren dritten Pfarrkaplans Heinrich Tillmanns. Im Laufe der Zeit fühlte er jedoch immer mehr die Last seiner Arbeiten und so musste er sich entschließen, eine leichtere Pfarrstelle anzunehmen. Auf seine Bitte versetzte ihn der Erzbischof nach Waldenrath, nachdem er 13 Jahre segensreich in Rheindahlen gewirkt hatte.

Auszüge aus dem Buch "575 Jahre St. Helena Schützenbruderschaft Rheindahlen und Kirchspiel e.V., Spuren Rheindahlener Bruderschaften vom Spätmittelalter bis in die Moderne, 2008"