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                 Friedrich Margref

Der Nachfolger von Johannes Augstein wurde am 16. Februar 1939 der Pfarrer von Unterbruch (Krs. Heinsberg) Friedrich Margref. Er wurde in Heide, in der Pfarre Essen-Rellinghausen am 8. September 1885 geboren. Nach Abschluß seiner humanistischen Studien am Gymnasium zu Essen-Steele im Jahr 1905 studierte er von 1905-1909 an der Universität zu Bonn und am Priesterseminar zu Köln Theologie und wurde am 6. März 1909 in Köln zum Priester geweiht. Seine geistliche Behörde beurlaubte ihn am 5. April desselben Jahres zur Übernahme der RektorsteIle an der höheren Schule in Engelskirchen. Am 14. März 1913 erfolgte seine Ernennung zum geistlichen Lehrer an der höheren Schule in Hünshoven, Dekanat Geilenkirchen und am 3. Juli 1926 wurde er Kaplan in Geilenkirchen, dann zum Pfarrer in Unterbruch befördert, wo er 13 Jahre fleißig arbeitete. Seine feierliche Einführung erfolgte am 28. April 1939 durch den Dechanten von M.-GladbachWest, Ferdinand Koenen. Margref war keine lange Wirksamkeit in Rheindahlen beschieden. Er war ein eifriger, frommer Priester, aber nach einem Augstein war es schwer, sich als Oberpfarrer in Rheindahlen zu behaupten, zumal in der Zeit, wo die "Partei" begierig die Stimmung der Gemeinde für ihren Pfarrer beobachtete, um diesen, wenn er ihr ebenfalls nicht gefiel, mit Gewalt zu entfernen. Bei Augstein hätten sie es nicht gewagt, obwohl er ihr nicht gefällig war, er war zu beliebt. Margref, der gerne lang predigte, redete manche seiner Pfarrkinder an heißen Sommertagen aus der Kirche hinaus. Er fühlte sich auf der Kanzel auch zu sicher und das wurde ihm zum Verhängnis. Die Partei griff die allmählich entstandene Missstimmung auf, ließ den Oberpfarrer weiter beobachten, verhaftete ihn eines Tages und brachte ihn in Untersuchungshaft. Unter dem Druck der NSDAP verzichtete Margref am 2. Dezember 1940 auf seine Stelle. Zum 1. Februar 1941 wurde er von der kirchlichen Behörde in den Ruhestand versetzt und ging "stummgemacht" nach Willich, wo er im Krankenhaus lebte. Nach dem Sturz der Partei wurde er am 26. April 1946 zum Pfarrer in Krefeld St. Bonifatius ernannt und starb dort am 3. April 1948.

Auszüge aus dem Buch "575 Jahre St. Helena Schützenbruderschaft Rheindahlen und Kirchspiel e.V., Spuren Rheindahlener Bruderschaften vom Spätmittelalter bis in die Moderne, 2008"