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                 Johann Heinrich Beys

An die Stelle von Hubert Schümmer wurde am 8. August 1887 der Kaplan an St. Marien in Düren, Johann Heinrich Beys, geboren am 3.Juni 1842 in Puffendorf, Kreis Geilenkirchen, berufen. Er besuchte die höhere Schule zu Linnich und das Gymnasium in Aachen. Sein theologisches Studium machte er an der Akademie zu Münster und an den Universitäten Bonn und Tübingen. Zum Priester wurde er in Köln am 22. April 1865 geweiht. Dann war er bis April 1870 geistlicher Lehrer an der Stiftsschule zu Aachen und von 1870 bis 1887 Kaplan an St. Marien in Düren. Dechant Wiedemann von Odenkirchen führte ihn am 22. September 1887 als Oberpfarrer von Rheindahlen ein. Bei seiner Bekleidung mit dem neuen Amt im August 1887 hatte er in Köln den Revers unterzeichnen müssen, dass er die Umrandungen der Grenzen seines Pfarrbezirks, welche der hochwürdigste Herr Erzbischof für notwendig erachten wird, von seiner Seite nach Kräften mitbefördern wolle und auf etwaige Entschädigungen für seine Person verzichte. Oberpfarrer Beys begann seine Arbeit in Rheindahlen mit wichtigen Änderungen. Die Kulturkampfjahre von 1871 an und die lange Krankheit seines Vorgängers waren nicht ohne nachteiligen Einfluss auf die religiösen Verhältnisse der Pfarre geblieben. Mit großem Eifer und mit Einsatz seiner ganzen Kraft widmete sich Beys seiner Aufgabe und zwar zunächst dem Religionsunterricht der Kinder. Während bis dahin nur die Lehrpersonen in den Schulen den lehrplanmäßigen Unterricht, die Geistlichen die Kinder außerhalb der Schulzeit in der Stadt unterrichteten, ordnete Beys sofort an, dass Pfarrer und Kapläne überall den schulplanmäßigen Unterricht selbst übernahmen. Dann fasste er den Plan, einen Kirchenneubau zu beginnen, wofür er in fünf Jahren 25.000 Mark sammelte. 1889 ließ er durch drei Franziskanerpater eine zehntägige Mission halten. Am Schluss wurde das Gnadenbild unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe aufgestellt und in Genhülsen der Kreuzweg errichtet. Das Jahr 1890 brachte nach langwierigen Verhandlungen zwischen Kirchen und Zivilgemeinden eine Vereinbarung über die Güter, die der Kirche zu überweisen seien. Am 15. April 1892 übertrug ihm der Erzbischof die Pfarre St. Nikolaus in Eupen. Am 30. April verließ Beys Rheindahlen, nachdem er ungefähr fünf Jahre die Pfarrei geleitet hatte. Bei seinem Weggang stellte ihm Dechant Wiedemann in einem Bericht nach Köln das Zeugnis aus. Der abgehende Pfarrer Beys habe fleißig gearbeitet und segensreich gewirkt, so dass die früher in Rheindahlen herrschenden Missstände beseitigt und jetzt erfreuliche Verhältnisse dort herrschten.

Auszüge aus dem Buch "575 Jahre St. Helena Schützenbruderschaft Rheindahlen und Kirchspiel e.V., Spuren Rheindahlener Bruderschaften vom Spätmittelalter bis in die Moderne, 2008"