Rheindahlen Ortskern Der Leiter der Geschichtsfreunde Rheindahlen, Stefan Purrio, veranstaltet einige Male im Jahr historische Rundgänge durch das alte Rheindahlen. Gekleidet im Gewand eines Kaufmannes aus dem Mittelalter fand so auf Initiative des Gewerbekreises Rheindahlen im Rahmen der "Rheindahlener Freitage" auch Anfang September 2013 diese Führung an zwei Terminen statt. Ungefähr jeweils 16 Bürger lauschten seinen Worten, als er am Standort des nachgebildeten Faustkeils im Zentrum von Rheindahlen seine Erzählungen über die Steinzeitfunde in den Ziegeleien Dreesen und Dahmen an der Mennratherstrasse begann.
Weiter berichtete er unter anderem vom alten und neuen Rathaus,
die nacheinander an gleicher Stelle standen, aber letzteres leider beim
Bombenangriff am 25.Februar 1945 zerstört wurde.
Vorbei
am imposanten Hauptportal von St. Helena, auch "Rheindahlener Dom" genannt,
ging es weiter an die Westseite der Kirche, wo Stefan gerne die Fragen der
Zuhörer zur alten Kirche beantwortete. Hier erfuhren sie z.B., dass sich an
dieser Stelle der erste Rheindahlener Friedhof befand,
welcher aber dann aus Platzgründen still gelegt wurde.
Das letzte Begräbnis war hier am 25. Mai
1874. Der Friedhof wurde von der Kirche zum außerhalb
gelegenen 2.Friedhof an der Ecke Mühlentor verlegt. Heute befindet sich dort die Einmündung vom Kreisverkehr in
die Erkelenzer Strasse.
Aber auch von der Stadtmauer mit ihrem inneren und äußerem Weg und dem Wassergraben wurde berichtet. Ersichtlich ist der äußere Weg, den einige der Zuhörer auch noch unter dem Namen "Greit", was wahrscheinlich so viel wie Gracht o.Ä. heißt, kannten. Noch heute führt die "Greit" rund um Rheindahlen herum und lässt uns so den ungefähren Verlauf der Stadtmauer und des Wassergrabens erahnen. Interessiert lauschten die Zuhörer den Erzählungen von Stefan Purrio, der diese in einer leicht, lockeren Weise zum besten brachte. Dann ging es weiter zum letzten sichtbaren Stück Stadtmauer von Rheindahlen, welches an der Rückseite der ersten beiden Häuser am Anfang der St.-Peter Straße zu sehen ist. Ab 1780 hat man mit seltener Genauigkeit begonnen Türme, Mauern und Tore der alten Stadtbefestigung abzureißen. Die Reste der Stadtmauer in der St.Peter-Straße blieben nur erhalten, weil die Mauer Teil der Häuser geworden war. Als 1795 abzusehen war, das die Franzosen kommen würden, versuchte man verzweifelt die Stadtmauer wieder auf zu bauen, was natürlich nicht klappen konnte. Die Franzosen rückten ohne Gegenwehr in Rheindahlen ein, nahmen aber den Wiederaufbau der Stadtmauer zum Anlass, die Stadtmauer komplett zu schleifen (abtragen, entfernen). Ab 1804 heißt es: Jetzt liegt die Stadt offen.
Die St.Peter-Straße ist ein
letztes Eckchen von 'Alt-Rheindahlen' und so wurden die Gebäude aufwendig
saniert und Anfang der 1980er Jahre unter Denkmalschutz gestellt. In einer Tiefe von ca. 3 Metern fand man dann auch Reste von Holzhäusern und Scheunen aus dem 11/12.Jahrhundert. Diese Gebäude gehörten zu einer Hofanlage, welche in einem Plan von 1250 schon zu sehen ist. Bei weiterer Bearbeitung dieser Fläche kamen kleinere und größere Löcher zum Vorschein, die mit Brandrückständen verfüllt waren. Hierdurch konnte dann der große Stadtbrand belegt werden. |
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Am 10.10.2013 führte Stefan Purrio auch einen Teil der Geschichtsfreunde Rheindahlen bei einem Rundgang durch den historischen Ortskern. Hier sehen wir sie vor dem letzten Stück sichtbarer Stadtmauer an der St.-Peter Strasse. |
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Am 11.04.2014 führte Stefan Purrio einige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr durch Rheindahlen und erklärte in seiner bekannten Art die Geschichte unserer Stadt. (Foto's: Bert Stevens) |
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