Mennrath
Auf dem Parkplatz des Sportplatzes von Mennrath,
dort wo früher die Schule stand, in der in einem Raum 4 Klassen gleichzeitig
unterrichtet wurden, begrüßte Heinz Kempers
am 6. Mai 2014
die Geschichtsfreunde Rheindahlen herzlichst und
begleitete sie anschließend informativ durch die Ortschaft.
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Zuerst
führte er die Besucher in das Naturstadion "Mennrather Kull" und
erzählte dort, mit wie viel Herzblut und Engagement die jungen und alten
Bewohner von Mennrath das Vereinsgebäude mit Umkleide- und Sozialräumen
sowie einer gemütlichen Gastronomie errichtet haben. Ebenso wurde der
eigentliche Fussballplatz aus Schotter im Jahr 2010 in einen Kunstrasenplatz
umgewandelt, der wohl im weiten Umkreis seines gleichen suchen kann.
Danach ging es vorbei an der Stelle, wo einst Mennrath's
älteste Eiche stand, weiter zur Kapelle
"Zum heiligen Rochus".
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Die Kapelle in ihrem
heutigen Zustand wurde im Jahr 1937
errichtet und im Jahr 1957 durch einen
Erweiterungsbau in seiner Längsrichtung von
8 auf 16 Meter verlängert. Auch durch den
Anbau von zwei Seitentrakten wurde nunmehr
einer bedeutend größeren Anzahl von
Gläubigen die Gelegenheit gegeben, am
Gottesdienst teilzunehmen.
Das Baugrundstück stellte Herr Johann
Caspers zur Verfügung. Der Plan der Kirche
wurde von Architekt Radermacher,
Mönchengladbach-Holt, entworfen.
Recht wirkungsvoll ist der Sockel im Inneren
der Kirche, der aus Klinkern erstellt wurde.
Der Altarraum wird beherrscht durch ein
großes rundes Chorfenster. |
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An die Opfer der Kriege ist
ebenfalls gedacht worden. Für sie wurde an der Außenwand des Turmes eine
große Marmortafel angebracht mit der Aufschrift:
Ein großes Kreuz aus Stein überragt diese Tafel. Im
Inneren der Kapelle befindet sich an der linken Seite hinter der Eingangstür
eine Schrifttafel mit dem Namen und Daten der Gefallenen und Vermissten
beider Kriege und durch andere Kriegseinwirkungen Verstorbener des
Kapellenbezirkes Mennrath.
Kreuz mit Jesusfigur und eine von Will Sommer, der auch die Krippe in
der Rheindahlener Kirche anfertigte, geschaffene Figur.
Im
Anschluss referierte Frau Susanne Gersak, die in den 90er Jahren ihre
Magisterarbeit über die "Antoniusfigur", welche sich in der Kapelle von
Mennrath befindet, geschrieben hat, in einer sehr anschaulichen und
verständlichen Weise. Nicht alle Rätsel, die uns die Skulptur aufgibt, konnten mit
letzter Klarheit gelöst werden: Wer hat das Werk in Auftrag gegeben? Über
welchen Weg kam es schließlich nach Mennrath? Beantwortet werden konnte hingegen die Frage nach ihrer
künstlerischen Herkunft. Aufgrund von stilistischen Vergleichen ist die
Skulptur, die vermutlich im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts entstand,
einem Meister zuzuweisen, der in enger Beziehung zum Meister des Beeker
Kalvarienberges stand. Aus der Hand dieses Meisters stammt vermutlich auch eine Kreuztragungsgruppe aus der Heinsberger Stiflskirche.
Das Geheimnis ihrer ikonographischen Bestimmung konnte der Holzskulptur
nicht mit Sicherheit entlockt werden. Dennoch standen am Ende der Erörterung
zwei mögliche Deutungen: Es könnte sich bei der Skulptur um den Apostel Jakobus d.Ä.
oder um den Propheten Elias handeln, wobei letztere Lösung die wahrscheinlichere ist.
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