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Faustkeil


Durch die jahrelangen Ausgrabungen in der Ziegelei Dreesen und durch die dabei erfaßten Befunde und die hierbei gewonnenen Erkenntnisse wurde Rheindahlen in der Fachwelt überregional bekannt. Auch wenn zur Zeit keine Ausgrabungen stattfinden, sollte der Fundplatz Rheindahlen und seine Bedeutung für die altsteinzeitliche Forschung nicht in Vergessenheit geraten. Der Faustkeil wurde vor etwa 100.000 Jahren aus einer Feuersteinknolle zurecht geschlagen. Von Fachleuten -wie Professor Gerhard Bosinski, ist der Keil schon vor 30 Jahren dem Micoquoien zugeordnet und als einer der schönsten Faustkeile Westeuropas bezeichnet worden. Die mittelaltsteinzeitliche Kulturstufe ist nach dem Hauptfundort La Micoque benannt.

 

 

Das Foto rechts zeigt H. Neuenhaus von der Volksbank Rheindah1en eG, welche die Plastik gestiftet hat, den Künstler Jan Schröder aus Neuwied und Geschichtsforscher Toni Mennen aus Rheindahlen (v.l.n.r.) bei der feierlichen Übergabe der Bronzeplastik "Der Faustkeil" im Frühjahr 1994. Die Einweihungsrede wurde vom damaligen Bezirksvorsteher Hermann Spinnen gehalten und musikalisch untermalt wurde alles durch "Hermanns Feuerwehrkapelle".
Der Künstler sagte über das Aussehen des Kunstwerks: "Das Gerüst ist eines der Punkte,was den besonderen Reiz des Kunstwerks ausmacht. Kulturelles Erbe muß geschützt werden, in Museen steckt man es hinter Panzerglas und in Vitrinen. In Rheindahlen zeigt man es der Bevölkerung in der Öffentlichkeit und holt es auf einen von vielen Menschen begangenen Platz, macht durch die angedeutete Stangenvitrine behutsam darauf aufmerksam, daß hier ein Kulturgut der Rheindahlener steht, dem man mit Respekt begegnen sollte.

Der in der Ziegelei Dreesen gefundene Faustkeil, welcher der Plastik als Vorbild diente, ist 12 cm lang, beidflächig bearbeitet aus grau-weißgelblichem Feuerstein. Die ästhetisch schöne, leicht asymmetrische, schlanke Form stammt aus der Zeit vor etwa 150.000 Jahren. Andere Fundstellen ähnlicher Stücke liegen in Südwestfrankreich, Nordfrankreich und Südengland. Im Rheinland fand man diese Faustkeile in Seim, Ratingen, Kraudorf und in Eicken.


Für weitere Informationen zu den Funden in Rheindahlen besuchen sie bitte die Homepage des archäologischen Museum im Wasserturm Rheindahlen.


Die Gedenktafel am Fuß der Bronzeplastik.



















Text und Foto's teilweise SL 04/1994 & Archäologisches Museum Rheindahlen